
Das Reisen hat sich im Laufe der Jahre verändert. Während viele von uns immer bewusster und sensibilisiert für die Umwelt auf Reisen gehen, gibt es leider auch nach wie vor die andere Seite. Die gab es sicherlich schon immer, aber durch Social Media Kanäle wie Instagram und Co scheint es doch so zu sein, dass die Gier nach außergewöhnlicheren Bildern, immer größer wird. Leider geht dies nicht selten zu Lasten von Tieren, die durch das menschliche Verlangen nach Abenteuer und dem Wunsch ihre Erlebnisse in sozialen Netzwerken zu teilen oft sehr großes Leid erfahren.
Die Liste mit tierischen Attraktionen ist unglaublich lang und facettenreich. Und die Fragen die wir uns eigentlich immer stellen sollten sind: Hat das Lebewesen eigentlich Freude daran und ist das wirklich artgerecht? Im Grunde so simple und in der Regel mit Nein zu beantworten und doch so schwierig aus folgenden Grund.
Wir haben seit Ewigkeiten gelernt Tiere zu kategorisieren! Wir unterscheiden, zwischen dem Haustier, dass wir lieben, schützen und umsorgen und den anderen, die wir ausbeuten, quälen und töten. Zum Missbrauch legitimiert, weil sie nicht in eine bestimmte Kategorie fallen. Bevor ihr nun wutentbrannt meinen Blog verlasst, weil ihr euch vielleicht ungerecht angesprochen fühlt, lest bitte weiter.
Am Ende des Beitrags findet ihr übrigens viele Links zum Thema!
Kommen wir also nun zu den Attraktionen, die uns Menschen geboten werden:
Kutschfahrten und Ausritte
Kamelreiten:

Da Kamele früher als Lastentiere eingesetzt wurden, erscheint vielen Touristen, dass Reiten auf Ihnen, als problemlos. Irgendwie gehört es ja auch zu einem – beispielsweise Sahara Urlaub dazu. Einmal das Feeling der Nomaden spüren und schaukelnd die Weite unter der sengenden Hitze genießen. Was den Touristen aber nicht gezeigt wird, ist die Tatsache, dass die Tiere Höllenqualen leiden. Sie werden geschlagen und psychisch gebrochen um diese Ausritte ohne Widerstand über sich ergehen zu lassen. Hinzu kommt, dass sie den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen und unterwegs sind. Und ja, die Wasseraufnahme und Fettspeicher von Kamelen sind schon recht gut an ihrem Lebensraum angepasst, aber im Ernst: unser logischer Menschenverstand weiß sehr wohl, dass es für diese Tiere dennoch alles andere als artgerecht und angenehm ist, den ganzen Tag Hunz und Kunz durch die Gegend zu tragen und das ohne dem Zugang zu Wasser.
Esel:

In vielen heißen Ländern, werden diese sensiblen Tiere für den Tourismus ausgebeutet. In Santorini zum Beispiel, ist es ein Highlight sich von einem Esel die steilen Treppen und Gassen hoch schleppen zu lassen. Dabei achtet der Besitzer der Tiere keinesfalls darauf, dass den Eseln auch mal eine Pause gegönnt wird, dass sie Wasser haben, im Schatten stehen und keine schweren oder sogar übergewichtigen Menschen transportieren. Nicht selten brechen die Tiere unter dem Gewicht zusammen und werden mit Schlägen dazu genötigt weiterzulaufen. Hier ein interessanter Link dazu!
Elefanten:

Laut den Tierschützern von World Animals Protection ist Elefantenreiten die grausamste Tierattraktion der Welt. Damit die Touristen ihren Spaß mit diesen Tieren haben können, werden die Elefanten schon viel zu früh von ihrer Mutter getrennt. Das ist nötig, damit ihnen bereits im Kindesalter der eigene Wille gebrochen werden kann. Dazu werden sie an Ketten gelegt und immer wieder ausgepeitscht. Die Kälber werden zudem in der Regel illegal eingefangen und nicht selten werden dazu mindestens fünf erwachsene Elefanten, die ihre Kälber aufopfernd beschützen, getötet. Alles rund um dieses Tier, ob Selfies, reiten oder Shows sind reine Ausbeutung. Ein Elefant kann nie ohne Qualen, die ihm zugefügt werden gezähmt werden. Bitte verinnerlicht dies!

Delfinarien, Aquarien und Terrarien

Delfine, Wale, Seehunde und Co verbringen zur Belustigung von Besuchern ihr gesamtes Leben in einem viel zu kleinen Becken und lernen – oftmals – unter Qualen, die ach so entzückenden Kunststückchen. Sie leiden häufig unter psychischen Störungen und schweren Krankheiten, was dazu führt, dass ihre Lebenserwartung bedeutend kürzer ist, als die ihrer freilebenden Artgenossen. Hier findet ihr einen aufschlussreichen Artikel eines ehemaligen Orkertrainers, der berichtet welche Qualen diese Tiere erleiden.
Tiershows und Zirkusse

Mittlerweile gibt es unzählige Berichte, die über die Missstände in Zirkussen und Tiershows aufklären und dennoch zieht dieser Wahnsinn nach wie vor unzählige Besucher an. Die Tiere, die für diese Attraktionen ausgebeutet werden, leben unter Dauerstress. Ständig müssen sie ihren Aufenthaltsort wechseln, sie leben in kleinen Käfigen, haben keinen Auslauf und werden unter Gewaltanwendung ausgebildet.
Neben Zirkussen gibt es auch noch die sogenannten Tiershows. In einigen Ländern werden zum Beispiel Besuche zu Krokodilfarmen angeboten. Auf diesen wird dann auf bestialische Art und Weise die Macht des Menschen demonstriert. Den Krokodilen wird gewaltsam das Maul aufgerissen, während der Farmer aus dem Rücken des Tieres sitzt und ihm jegliche Bewegungsmöglichkeit nimmt.
Zoos und Tierparks

Ein Leben hinter Gittern, in einem eingezäuntem Gehege mit eingeschränktem Auslauf kann nie artgerecht sein. Es ist kein Wunder, dass gerade die Tiere, die in freier Wildbahn am Tag etliche Kilometer zurücklegen, im Zoo Verhaltensstörungen zeigen. Falls ihr schon mal einen Zoo oder Tierpark besucht habt, wird euch das auch aufgefallen sein. Sie werfen ihren Kopf hin und her und laufen immer wieder unruhig von rechts nach links. Manchmal sehen wir auch Tiere, die einfach nur daliegen. Oftmals sind diese durch Medikamente ruhig gestellt, denn schließlich sollen die Besucher ja keine Angst bekommen oder das Gefühl dafür entwickeln, dass es dem Tier nicht gut geht. In vielen Ländern sind die Umstände übrigens noch weit aus schlimmer als hierzulande. Die Ausrede der Zoos, dass diese ja auch dem Schutze der bedrohten Arten dienen ist übrigens lächerlich. 85 Prozent der Tiere, die in Zoos und Tierparks leben sind in keinster Weise vom Aussterben bedroht. Ebenso widerwärtig ist der Fakt, das durch die Vermehrung der Tiere in Zoos ein unerwünschter Überschuss entstehen kann. Nach Schätzungen von Experten werden somit ca. 5000 Tiere pro Jahr in europäischen Zoos getötet.

Fotoshootings mit Wildtieren

Dies wird in vielen Ländern an jeder Ecke angeboten. Ein Äffchen auf der Schulter, ein Elefant dessen Rüssel wir streicheln, ein bunt geschmücktes Kamel, ein Tiger der sich den Bauch streicheln lässt oder eine Schlange die sich um unseren Hals legt. Ja, das sind schon besondere Fotos und diese bringen bestimmt ein paar Likes mehr auf Insta und Co. Doch das ist der Fakt: Möglich sind solche Fotos nur, wenn dafür gesorgt wurde, dass man die Tiere in Schach halten kann. Also stehen sie oftmals unter Medikamenten, welche die Tiere ruhig halten, Krokodilen wird das Maul zugebunden, Affen werden die Zähne entfernt und Junglöwen werden sobald sie ausgewachsen sind zur „illegalen“ Jagd freigegeben.
Was nun?
Es gibt viel zu tun, so viel steht fest und ich mag nun noch einmal an die Fragen von oben erinnern… Im Grunde ist es mehr als einfach Tiere zu schützen: Meidet einfach jegliche Attraktionen mit Ihnen. Mehr ist es nicht und nur dann hört die Ausbeutung auf!
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